Frühjahrs-/Pandemiemüdigkeit
Ständig müde? – So lässt sich der Frühjahrsmüdigkeit entgegenwirken
Die Tage werden länger, die Sonne scheint und auch erste Pflanzen beginnen zu blühen. Der Frühling beginnt. Ein Grund zur Freude. Eigentlich. Denn viele Menschen haben aufgrund dieser Umstellung oft mit Müdigkeit, Erschöpfung, Schwindel und Kopfschmerzen zu kämpfen. Die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit schlägt bei ihnen zu. Im schlimmsten Fall kann diese sogar in einem Burn Out enden. Und auch die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren. Pandemiemüdigkeit ist ebenfalls ein Begriff, der in diesem Zusammenhang genannt werden muss. Doch wie kommt es dazu und was hilft dagegen?
Frühjahrsmüde – Was sind die Ursachen?
Schätzungen zufolge wird zwischen März und Mai etwa jeder zweite Deutsche frühjahrsmüde. Und das trotz einer ausreichenden Schlafdauer. Die Ursachen sind sehr vielfältig. Der Körper muss sich erst auf die Veränderungen hinsichtlich Licht- und Temperaturverhältnissen einstellen. Der Hormonhaushalt sowie verschiedene Botenstoffe im Gehirn müssen den Wechsel von kalt und dunkel zu warm und hell erst registrieren. Hier spielt auch das Hormon Serotonin eine Rolle, welches vermehrt ausgeschüttet wird. Außerdem weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck fällt dadurch leicht ab und Schwindelgefühle sind keine Seltenheit. Zusätzlich kann es zu einem Nährstoffdefizit kommen, welcher durch eine unzureichende Ernährung in den Wintermonaten (weniger Obst und Gemüse) verursacht wird. Es entsteht ein Mangel an Vitaminen (z. B. Vitamin B12, Vitamin C) und auch der Mineralstoffhaushalt weist ein Defizit auf (z. B. an Eisen). Der Körper muss eigentlich jedes Jahr diese Defizite ausgleichen, was bei einigen Menschen zu einer bleiernen Müdigkeit führt.
Frühjahrsmüdigkeit – So äußert sie sich
Wie es der Name bereits erahnen lässt, ist vor allem Müdigkeit ein typisches Symptom. Betroffene sind oft auch erschöpft, leiden unter Kopfschmerzen und Schwindel sowie Kreislaufproblemen. Nicht selten sind sie auch gereizt und zudem antriebslos. Die Beschwerden treten zeitlich begrenzt auf und sind vor allem in den Monaten März und April oft am stärksten ausgeprägt. Eine Gewöhnung an die Umstellung auf die neuen Gegebenheiten dauert meist zwei bis vier Wochen.
Müdigkeit im Frühjahr ist grundsätzlich keine eigenständige Krankheit und stellt auch keine medizinische Diagnose dar. Dennoch zeigen sich im Frühjahr verstärkt derartige Befindlichkeiten. Betroffen sind vor allem junge Frauen.
Was hilft bei Frühjahrsmüdigkeit?
Bei Ermüdungserscheinungen im Frühjahr ist es ratsam, Sonne zu tanken. Vor allem Gesicht, Dekolleté und Arme sollten direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Schon zwanzig Minuten am Tag sind dafür ausreichend.
Außerdem erweisen sich
- Wechselduschen sowie Saunabesuche als Training für die Blutgefäße,
- frisches Obst und Gemüse zur Unterstützung von Stoffwechselprozessen,
- Sport und Bewegung an der frischen Luft und
- eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung von Ermüdung und Konzentrationsstörungen
als sinnvoll.
Wenngleich Koffein in Kaffee oder Energydrinks oder auch Tein im Tee als Aufputschmittel und Wachmacher gelten, sollten sie bei Übermüdung, die den ganzen Tag andauert, nicht im Übermaß konsumiert werden. Damit erhält der Körper keine Erholungspausen, die Regenerationskräfte schwinden und der Müdigkeitszustand wird verstärkt. Zur Aktivierung der Aufmerksamkeit und Konzentration spricht in einem überschaubaren Maße allerdings nichts.
Ergänzend kann auch eine intravenöse Therapie hilfreich sein. Gerade bei einem vorliegenden Nährstoffdefizit und einem gestörten Mineralstoffhaushalt erweist sich diese als ratsam.
Vitamininfusion zur Vermeidung von Symptomen
Eine Vitamininfusion kann vorbeugend und auch bei bereits bestehenden Beschwerden wertvoll für den gesamten Organismus sein. Wichtige Vitamine, die als eine Art Regenerationsinfusion verabreicht werden können, sind Vitamin C und Vitamin B12.
Vitamin C gegen Frühjahrsmüdigkeitssymptome
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es für die verschiedenen Erschöpfungszustände im Frühjahr keinerlei Erklärungen. Dennoch vermuten einige Wissenschaftlicher, dass sich ein Mangel an Vitamin C dahinter verstecken könnte. Kein Wunder, denn im Winter wird die Vitamin-C-Zufuhr oft vernachlässigt. Bekannt ist, dass das Vitamin eine wahre Frischekur sein kann. Es schützt die Zellen und stärkt das Immunsystem. Da gerade im Winter vitaminreiches Obst und Gemüse weniger verzehrt wird, kann schnell ein Mangel eintreten. Hinzu kommt, dass durch Lagerung oder auch Kochen und Erhitzen von Lebensmitteln die wertvollen Vitamine zum größten Teil zerstört werden. Aus diesem Grund sind auch Säfte oft mit Vitamin C angereichert. Ist dies nicht ausreichend, kann eine Vitamininfusion sinnvoll sein.
Vitamin B12 gegen Ermüdungssymptome im Frühjahr
Vitamin B12 gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, welches vor allem in Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukten sowie Eiern enthalten ist. Bei einer abwechslungsreichen Ernährung ist nicht mit einem Mangel zu rechnen. Vegetarier und vor allem Veganer sowie ältere Menschen mit einem weniger aktiven Stoffwechsel hingegen können leicht einen Vitamin-B12-Mangel entwickeln. Typische Anzeichen für eine Unterversorgung sind unter anderem auch Ermüdung und Erschöpfung sowie Konzentrationsprobleme. Es ist also nicht auszuschließen, dass ein Mangel an Vitamin B12 auch frühjahrsmüde macht. Um Aufnahmestörungen durch den Magen oder Darm zu vermeiden, sollte Vitamin B12 als Methylcobalamin sublingual (über die Mundschleimhaut) aufgenommen werden. Doch auch in Form einer intravenösen Therapie ist eine gute Aufnahme gewährleistet, da das Vitamin dann direkt ins Blut geht. So kann ebenfalls den Beschwerden einer Frühjahrsmüdigkeit entgegengewirkt werden.
Mineralstoffe gegen Müdigkeit im Frühjahr
Neben Vitaminen spielen auch Mineralstoffe und Spurenelemente eine wichtige Rolle, wenn es um das Thema Frühjahrsmüdigkeit geht. Das klassische Symptom der Ermüdung kann beispielsweise auch darauf hinweisen, dass ein Mangel an Eisen vorliegt. Eisen ist für die Bildung des Blutfarbstoffs Hämoglobin der wohl wichtigste Baustein. Eine zu niedrige Eisenkonzentration im Blut kann dazu beitragen, dass die Sauerstoffversorgung der Zellen im Körper nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Die körpereigene Abwehr wird geschwächt, die Anfälligkeit für Infekte ist erhöht. Typische Anzeichen für einen Eisenmangel sind zudem andauernde Müdigkeit sowie Konzentrationsprobleme. Auch depressive Verstimmungen können damit einhergehen. Deshalb sollte bei Müdigkeit im Frühjahr auch immer daran gedacht werden, dem Körper ausreichend Eisen zuzuführen.
Serotonin – das Glückshormon
Serotonin wird oft als „Glückshormon“ bezeichnet und wirkt sich maßgeblich auf die Stimmung aus. Der Botenstoff ist wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und die Zufriedenheit. Ein Serotonin-Mangel kann zu schlechter Laune, Antriebslosigkeit und sogar Depressionen führen.
Serotonin ist im menschlichen Organismus überall anzutreffen und deshalb Wissenschaftlern zufolge an einer Vielzahl von psychologischen und physischen Funktionen beteiligt. All diese sind bei einem Mangel gestört. Vitamin D, welches der Körper durch Sonnenlicht selbst produzieren kann, wirkt sich beispielsweise positiv auf die Produktion von Serotonin aus. Ist dies nicht ausreichend, kann auch hier eine Infusion ratsam sein.
Abgrenzung zu Frühjahrsdepressionen
Während Frühjahrsmüdigkeit nach spätestens vier Wochen vorübergeht, ist dies bei einer Frühjahrsdepression anders. Stellt sich auch nach vier Wochen keine Besserung ein, dann kann eine Depression vorliegen. Die typischen Symptome sind dann deutlich ausgeprägter und zudem von starken Selbstzweifeln und anderen psychischen Begleiterscheinungen (z. B. Schlafstörungen) geprägt. Gerade Menschen, die auch in den restlichen Monaten des Jahres mit depressiven Verstimmungen kämpfen, verspüren im Frühjahr oft eine Verschlechterung. Neben den veränderten Licht- und Temperaturverhältnissen spielen hier allerdings auch psychologische Ursachen eine Rolle.
Tritt auch nach spätestens vier Wochen keine Besserung der genannten Symptome ein, sollten Betroffene sich nicht scheuen, professionelle Hilfe aufzusuchen. Der Gang zum Hausarzt sollte hier der erste Schritt sein. Dieser wird dann weitere Maßnahmen einleiten.